Ist Ihnen auch schon ein "Schnäppchen-Flugpreis" ins Auge gestochen? Nachfolgend zwei Bespiele aus der Praxis und unsere Tipps dazu...

Wenn die Flüge zuerst gebucht sind, kann es passieren, dass:

  • Die Ferien um den Flug geplant werden müssen.
  • Die Wünsche der Reisenden zum Teil nicht berücksichtigt werden können.
  • Teure Zusatzflüge gebucht werden müssen.
  • Leistungen ausgebucht sind die man buchen wollte – Ersatz befriedigt nicht immer.
  • Einem nichts Anderes übrig bleibt, als dass man sich einfach in das Unabänderliche schickt und daraus macht was möglich ist.

 
Was können Sie anders machen, um solche Einschränkungen bei der Ferienplanung zu vermeiden?

  • Gute geplant ist clever gereist
  • Das Wichtigste: zuerst planen und dann buchen.
  • Die Route planen, Start und Ende bestimmen, bevor man den Flug definitiv bucht.
  • Die Ferienpläne mit einer spezialisierten Reiseberaterin planen/besprechen.
  • Darauf achten, dass die Flüge sich umbuchen lassen, Bedingungen genau lesen.
  • Flugtickets erst ausstellen lassen, wenn die wichtigsten Landleistungen bestätigt sind.

Unser Tipp: sich nicht von all den guten «Ferien-Ratschlägen» von Freunden und Bekannten verwirren lassen. Jeder Mensch ist anders – das wird oft nicht berücksichtigt. Der eine liebt es, die Gegend vorwiegend aus dem Auto zu betrachten – mit nur kurzen Stopps unterwegs – und legt so grosse Strecken zurück. Der Andere reist gerne gemütlich und will viel Zeit für Erlebnisse in der Natur haben und pro Stopp 2-3 Nächte bleiben. Solche Bedürfnisse werden bei «guten Ratschlägen» meistens nicht angesprochen – jeder will nur weitergeben, was er erlebt hat und gut fand. Deshalb sind solche Ratschläge oft eher verwirrend anstatt unterstützend.

Lösung: sich neutrale Beratung im Reisebüro vom Spezialisten leisten.

Nachfolgend finden Sie drei Beispiele aus der Praxis:

Beispiel 1: Neuseeland

Neuseeland - Stadt Wellington

Kunden hatten Flüge nach Wellington, Neuseeland gebucht, da sie Freunde in der Nähe hatten. Ausserdem stand die Bay of Island und eine Rundreise auf der Nordinsel mit dem Camper auf der Wunschliste. Bald merkten Sie, dass das Camperangebot ab Wellington sehr beschränkt ist und der Camper, den Sie wollten nur ab Auckland buchbar.

Freiheitsliebe und Erholung sollten kombiniert werden aber wie?

Problematisch entpuppte sich auch die Hochsaison, denn viele Unterkünfte waren schon ausgebucht und die Suche war Nerf raubend. Guter Rat war teuer und so wendeten sie sich hilfesuchend an uns.

Wir erarbeiteten dann mit den Kunden folgende Reise:

  • Erster Teil: Mietwagenrundreise von Wellington nach Auckland (inkl. Besuch bei den Freunden) mit vorgebuchten Unterkünften, um Stress zu vermeiden. 2-4 Nächte pro Stopp - dies war der Erholungs- und Verwöhn Teil.
  • Zweiter Teil: Camper Übernahme in Auckland und Rückgabe in Christchurch. So konnten die Kunden ihr Bedürfnis nach Freiheit ausleben und hatten den gewünschten Camper.
  • Dritter Teil: Es wurde ein Zusatzflug von Christchurch nach Wellington gebucht - diese Kosten nahmen die Kunden dann gerne in Kauf, denn die Reise und Lösungen, die wir zusammen gefunden hatten, gefiel den Kunden jetzt sehr - worüber auch wir sehr glücklich waren.

So hatte in diesem Fall alles noch ein gutes Ende genommen. Die Kunden bestätigten, dass sie alleine nie auf eine solche Lösung gekommen wären.

Beispiel 2 - Kanada

 

Der Schnäppchen-Flugpreis lockte. Und schon war die Kreditkarte gezückt und die drei Wochen Ferien in Kanada sind fix. Dass das günstige, nicht umbuchbare Ticket nach Vancouver innert 24 Stunden ausgestellt werden muss, stört nicht, der Kunde will ja schliesslich in die Ferien. Und Vancouver wird schon gut sein – alle fliegen ja nach Vancouver – denkt er!

Gut, jetzt braucht es nur noch das Landarrangement. «Nehmen wir jetzt ein Motorhome oder einen Mietwagen?» Keine einfache Frage, deshalb wird entschieden, sich in einem auf Kanada spezialisierten Reisebüro beraten zu lassen. Im Verlauf der Beratung stellt sich dann heraus, dass es bei knapp drei Wochen Reisezeit idealer ist, das Motorhome in Calgary zurückzugeben. Und auch der Besuch an der legendären Calgary Stampede, dem grösste Rodeo Kanadas, liegt nicht drin, da es für die Rückreise dann zu knapp wird.

Doch jetzt ist es zu spät – viele Pläne müssen ad acta gelegt werden. Schade.

Beispiel 3 - Amerika

 

Auch hier hatten die Kunden den Flug nach Denver und ab Los Angeles, im Juli (Hochsaison) bereits gebucht und planten eine Motorhome-Miete ab Denver bis Los Angeles. Verzweifelt wendeten sie sich ans Reisebüro, weil sie für die gewünschte Einweg-Miete kein Motorhome mehr finden konnten. Alles was sie angefragt hatten, war restlos ausgebucht oder so teuer, dass es einfach nicht im Budget lag. Die Flüge konnten nicht umgebucht werden. Da war guter Rat teuer. Die Wunsch-Route zum Yellowstone und dann der Küste entlang nach Los Angeles – wollten die Kunden nicht ganz ad Acta legen. Die Lösung war, ein Motorhome ab einer anderen, sich in der «Nähe» befindlichen Station zu reservieren (Las Vegas) und einen zusätzlichen Inlandflug zu buchen. Es ist oft so, dass an mehr frequentierten Stationen die Motorhomes nicht nur günstiger sind, sondern es auch mehr Fahrzeuge und Vermieter verfügbar hat. Mit Beziehungen und einer direkten Anfrage konnte schlussendlich ein Motorhome reserviert werden, welches auch einigermassen ins Budget passte. Die Route musste nur wenig geändert werden – etwas mehr fahren war jedoch angesagt. Die Grundidee der Kunden war gut – aber sie hatten nicht berücksichtigt, dass Einwegmieten nicht immer bestätigt werden und Motorhomes in der Hochsaison früh gebucht werden müssen. So hielten sich die Zusatzkosten in diesem Fall im Rahmen – dank grossem Einsatz vom Reisebüro, konnten die Ferien jetzt doch stattfinden.

Autor: Beatrix Cometti, 15. Januar 2019