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Kia Ora – Willkommen in Neuseeland. Endlich sind wir da!

Unsere Geschäftsführerin Beatrix Cometti bereist vom 19.11. bis 17.12. Neuseeland. Freuen Sie sich auf spannende Berichte "auf den Spuren der Kiwis".

 

 

 

Endlich sind wir da und tief erfüllt, dieses schöne Land besuchen zu dürfen. Die erste Nacht schlafen wir in einem Airport Hotel. Am nächsten Tag geht die Fahrt mit unserem Mietwagen, einem SUV, los.

Die Fahrt von Auckland Airport bis Omapere/Opononi ist sehr abwechslungsreich und führt durch traumhafte Gegenden. Linksfahren ist nicht so unser Ding und gestaltet sich anfangs recht anspruchsvoll. Wir nehmen den Hwy 1 Richtung Norden und dann den Hwy 12 bis zu unserem heutigen Zielort. Die Strasse hat alles zu bieten, was man sich wünscht, Autobahn, kurvig eng und gut bis schlecht. Also langweilig wird es nicht beim Fahren.

Landschaft NeuseelandAls wir endlich aus der Agglomeration von Auckland rauskommen verändert sich auch die Natur. Wälder aus Riesenfarnen, Palmen und riesige Schilfbüschel säumen die Strasse. Weiblich hügelige Landschaften mit herrlicher Vegetation, fantasievoll verteilten Bäumen und Büschen erfreuen unsere Augen. Je mehr wir nach Norden kommen, desto lichter wird der Verkehr. Und als wir endlich auf den 12er abbiegen können, hat es immer weniger Autos.

Beatrix Cometti - endlich in NeuseelandNach rund vier Stunden sind wir endlich da und geniessen unseren ersten Blick auf die Sanddünen von Omapere.

Unsere Unterkunft für die nächsten 3 Nächte ist das Capthorne Omapere, wo ich eine Villa gebucht habe. Die Lage ist einfach nur traumhaft. Omapere ist ein kleines Örtchen und liegt am südlich Teil des in die Tasmansee mündenden Hokianga Harbours.

Das Abendessen geniessen wir auf der Terrasse des Hotels bei einem scharfen Risotto mit Scampi und einem guten Glas Wein. Langsam geht die Sonne unter. Die letzten Sonnenstrahlen tauchen die hügelige Landschaft und die Dünen in ein herrliches Licht und Farbenspiel – wir werden nicht müde die immer wieder wechselnden Farben und Wolkenfelder zu bestaunen.

Hotel Capthorne, Omapere  Hotel Capthorne, Omapere

Der nächste Tag bricht an. Wir haben uns bei Footprint für eine nächtliche Wanderung zu den Baumriesen im Regenwald angemeldet. Es soll ein einmaliges Erlebnis sein und ich bin sehr gespannt, was uns erwartet. Doch wer geht schon nachts freiwillig in den Wald? Und warum das ganze abends?

 

Merepaea, unser Guide der Footprint TourFootprint Tour

Pünktlich um 17.45 Uhr machen wir uns auf den Weg zur Rezeption. Der kleine weisse Bus mit unserem Guide wartet schon. Wir sind fünf Teilnehmer. Merepaea, unser Guide für diesen Abend begrüsst uns und bald fahren wir los. Beim Lookout hält sie an und stellt sich vor. Sie wohnt schon ihr ganzes Leben hier, ist das jüngste von 10 Geschwistern und spricht perfekt Maori.

Auf dem Hwy 12 geht es Richtung Waipoua Forest, jedoch bald hält sie an und meint, Toiletten Stopp, denn obwohl da viele Bäume wären, sei es nicht erlaubt da irgendwo sein Geschäft zu erledigen. Grinsend tun wir was nötig ist.

Auf dem Parkplatz angekommen schauen wir staunend auf eine Schuhputzanlage. Merepaea erklärt uns, dass es sehr wichtig sei den Wald zu schützen, denn aufgrund der unglaublichen Abholzerei hätte es inzwischen nur noch rund 4 % Kauribäume. Das ist wirklich erschreckend.

tropischer Wald, Nordinsel NeuseelandEhrfürchtig betreten wir diesen unglaublich schönen Regenwald. Schon am Nachmittag hatte ich gefragt, warum man abends in den Wald ginge? Der Grund ist, dass tagsüber der Wald von vielen Touristen besucht wird. Jetzt ist er menschenleer und verlassen. Es ist ruhig, fast schon unheimlich und doch sehr beruhigend. Ich geniesse die Stille die mich umgibt.

T-Tree, NeuseelandBald bleibt Merepaea vor einem Busch stehen und erklärt, dass dies ein T-Tree sei, den die Maori gezielt zur Heilung einsetzen. Ein Produkt sei auch der gesunde Manuka Honig. Was?? Habe ich das jetzt richtig verstanden. Ja, meint sie und er fängt bald an zu blühen und dann starten die Bienen mit ihrer Arbeit. Es entsteht eine kurze Diskussion zum Thema Bienensterben. Offensichtlich ist dies hier noch kein Thema und die Bienen sind gesund. Zum Glück.

Ich erzähle der Gruppe kurz, wie mir der Manuka-Honig bei meiner schweren Handverbrennung 2./3. Grades geholfen hat und dass ich den Manuka deshalb sogar im Laden verkaufe. Ich bin wirklich überwältigt von diesem «Zufall», denn ich verdanke dem Manuka viel.

Beim nächsten Stopp geht es um das Thema Kauri-Baum. Wir erfahren, dass es einen weiblichen und einen männlichen Baum gibt und sie zeigt uns auch die Zapfen dazu.

Kauri Baum Zapfen, NeuseelandAuf die Frage, was wir denken wie gross ein Kauri-Baum nach 1 Jahr sei, geht ein grosses Gerätsel in der Gruppe los. Ich tippe auf ca. 20 cm und bin damit nah dran. Sie zeigt uns ein Exemplar und gleich daneben einen 4jährigen, der etwa 1,80 Meter gross ist und den Teenager wie sie schmunzelnd meint, 12-jährig, mit ca. 3 Metern, das Stämmchen ist ca. 2-3 cm dick. Beeindruckend.

Wir laufen weiter. Ab und zu schreit ein Vogel. Andächtig wandern wir über den Holzsteg und ich spüre die unglaubliche Kraft des Waldes.

Bevor wir zum «Te Matua Ngahere» - dem Vater des Waldes kommen, bittet sie uns, ihr in Ruhe hinterher zu laufen und die Augen auf den Boden zu senken. Sie will zum Gott des Waldes beten und um Schutz und Sicherheit für uns bitten. Wir laufen leise hinter ihr her, sie beginnt in Maori Sprache zu singen – ich bin tief berührt und spüre die Kraft dieses heiligen Ortes. Für die Maoris haben die Kauri-Bäume eine grosse spirituelle Bedeutung, sie sind die Urväter aller Lebewesen. Und dann stehen wir plötzlich vor Tane Mahuta, dem Gott des Waldes, wie er auch genannt wird.

Kauri Baum, NeuseelandEr ist rund 51 Meter hoch, hat einen beeindruckenden Umfang von fast 14 Metern und soll rund 2400 Jahre alt sein. Er soll rund 150 Pflanzen beherbergen. Tief erfüllt stehen wir da und staunen ob der Grösse und Schönheit dieses Baumriesen.

Es ist inzwischen schon sehr dunkel und wir brauchen die Taschenlampen, um zurück zu finden. Plötzlich bewegt sich etwas vor uns – ein Opossum klettert gemütlich auf einen Baum, schaut uns neugierig mit seinen Knopfaugen an, lässt sich von uns beobachten und verschwindet dann in den Baumwipfeln.

Glücklich im Herzen und dankbar kommen wir wieder im Hotel an. Ja, es hat sich gelohnt den Abend im Wald zu verbringen. Ich werde diesen Ausflug und das was ich gespürt und erfahren habe nie vergessen.

Herzlichst Beatrix Cometti